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1. Februar ist „Ändere dein Passwort“-Tag
Die Zahl der Datenlecks klettert Jahr für Jahr auf neue Rekordhöhen, immer öfter werden digitale Identitäten gestohlen. Kein Wunder, denn schließlich heißen die beliebtesten Passwörter laut Hasso-Plattner-Institut „123456“ oder einfach „passwort“. Das ist viel zu einfach und nicht individuell genug. Der „Ändere dein Passwort“-Tag am 1. Februar soll jährlich daran erinnern, wie wichtig sichere Passwörter für den digitalen Alltag sind.
Die beliebtesten Passwörter
Auch wenn absoluter Schutz im Internet nicht möglich ist, sollten Nutzer ein paar Grundregeln beachten. Dazu zählt unter anderem die Wahl von langen, individuellen und komplexen Passwörtern. Doch nur wenige nehmen diesen Rat ernst. Das Hasso-Plattner-Institut wertete 2021 eine Datenbank aus, in der mehr als 600 Millionen digitale Identitäten enthalten sind, die Accounts zugeordnet werden können und insgesamt 263 Datenlecks entstammen. Neben „123456“ (Platz 1), „passwort (Platz 2) und „12345“ (Platz 3) erfüllten auch die anderen Passwörter in der Bestenliste die wichtigsten Passwortkriterien nicht. In den Datenlecks fanden sich so simple und kurze Passwörter wie „hallo“, „schatz“ oder „basteln“. Mit ein wenig Fantasie könnten die eigenen Accounts wesentlich sicherer sein.
Wichtige Hinweise des Bundesamtes
Das Bundesamt für Digitalisierung weist darauf hin, dass wichtige Lebensdaten und Namen tabu sind. Tastaturanschlagmuster wie beispielsweise „1234abcd“ oder Wörter, die nur am Ende Sonderzeichen enthalten, sind für Hacker zu leicht zu knacken. Ein wenig mehr Kreativität darf es schon sein. Wem es schwerfällt, sich komplexe Passwörter zu merken, kann einen Passwortmanager verwenden. Die Programme speichern alle Passwörter wie ein sicherer Tresor ab und bei Bedarf werden die verschlüsselten Daten automatisch eingesetzt. Das ist praktisch und sicher. Nutzer merken sich nur noch das Passwort für die Software an sich.
Die Faustregel: individuell, lang und komplex
Je nachdem was der Dienst erlaubt, sollten Passwörter für Online-Dienste Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Je individueller, länger und komplexer das Passwort ist, umso besser. Das Bundesamt erklärt, dass ein Passwort sicher ist, wenn es entweder 20 bis 25 Zeichen lang ist und zwei Zeichenarten nutzt oder wenn es acht bis zwölf Zeichen verwendet, die mindestens vier Zeichenarten nutzen. Auch kürzere Passwörter mit acht Zeichen sind möglich, sollten aber dann mindestens drei Zeichenarten verwenden und zusätzlich durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung abgesichert werden.
Auf dem Smartphone ist ein Sperrbildschirm das Mindeste – ob mit Passwort, Zahlen-PIN, Muster, Fingerabdruck oder Face-ID. Für unterschiedliche Dienste sollten unterschiedliche Passwörter verwendet werden, außerdem sollten sie regelmäßig geändert werden.
Die Satzmethode
Wer sich Passwörter nicht merken kann, dem hilft vielleicht die Satzmethode. Zunächst wählt man einen Satz, der leicht zu merken ist – beispielsweise „Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige“. Im ersten Schritt verkürzt man diesen Satz auf die Anfangsbuchstaben. In unserem Beispiel wäre dies demnach „PidHdK“. Jetzt noch ein Sonderzeichen einfügen und einen speziellen Buchstaben durch eine Zahl ersetzten: „Pi1H1K?“. Fertig! So lässt sich ein einfaches wie merkbares Passwort kreieren.
Zwei-Faktor-Authentifizierung
Ein weiteres zentrale Sicherheitstool ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Viele große Internetfirmen bieten sie kostenlos an. Meldet sich ein Nutzer auf einer Internetseite an, muss anschließend noch ein Zufallscode, der per SMS zugesendet wird, eingegeben werden. Oder es kommt eine 2-Faktor-Authentifizierung über Google-Authenticator oder ähnliche Dienste zum Einsatz. Dies bedeutet: Selbst wenn Hacker das Passwort kennen, können sie sich nicht einloggen und den Account ausspähen oder sogar übernehmen. Aber aufgepasst! Beim Rufnummernwechsel müssen alle Profile aktualisiert werden, sonst können Hacker das Passwort theoretisch über eine SMS zurücksetzen.